Das Anliegen
Die Antwort
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Männerbenachteiligung begegnen

Familienpolitik

von

6.6.2007

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
wann läßt Ihre Regierung Ihren persönlichen Worten Taten folgen und begreift Gleichstellungspolitik nicht mehr einseitig als Frauenförderung? Welche konkreten Maßnahmen haben Sie geplant, um der Benachteiligung von Männern zu begegnen?

In Ihrer Rede vom 22.02.2007* haben Sie betont, daß Sie "ganz besonders für die Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen eintreten" wollen, da Sie dies in Artikel 3 unseres Grundgesetzes als Staatsziel definiert sehen. Darin heißt es: "Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.". Sie haben außerdem betont, daß Sie "bei allen Vorhaben, die wir durchführen, die unterschiedlichen Lebenssituationen von Frauen und Männern beachten" wollen.

Ich begrüße Ihre oben zitierten Ausführungen ausdrücklich. Sie haben allerdings in Ihrer Rede durchgehend nur von Möglichkeiten gesprochen, die Situation von Frauen zu verbessern. Zu den Anliegen speziell von Männern verloren Sie kein einziges Wort.

Auf der Seite des BMFSFJ (http://www.bmfsfj.de/root.html) findet sich einiges Material zu Gleichstellung und Gender Mainstreaming. Eine Suche unter dem Stichwort "Männerförderung" fördert jedoch keinen einzigen Treffer zu Tage, im Gegensatz zum Stichwort "Frauenförderung". Auch sonst scheint Gleichstellung auch beim BMFSFJ größtenteils mit Frauenförderung gleichgesetzt zu werden.

Ich möchte nicht in Abrede stellen, daß es durchaus noch Bereiche gibt, in denen Gleichberechtigung nicht vollständig erreicht ist und Frauen gefördert werden sollten. In den meisten Fällen existieren die Benachteiligungen allerdings nicht in der Wirklichkeit, sondern nur in der feministischen Propaganda.

Hintergrundinformationen:

Ein paar Beispiele, wo Männer meiner Meinung nach systematisch diskriminiert werden:

Gesundheitspolitik: Noch immer wird von Ihrer Regierung kein Männergesundheitsbericht vorgelegt. Männer leben im Schnitt sechs Jahre kürzer als Frauen. Dies sollte eigentlich ein Grund sein, die Gesundheit von Männern stärker in den Fokus zu stellen. Stattdessen gibt es größtenteils Förderprogramme zur Erforschung frauenspezifischer Gesundheitsprobleme. Siehe hierzu auch: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2796

Bildungspolitik: Die einseitige Förderung von Mädchen in den Schulen zeigt mittlerweile große Erfolge. Wesentlich mehr Jungen als Mädchen beenden die Schule ohne Abschluß, mehr Mädchen als Jungen schließen die Schule mit dem Abitur ab. Aber können wir es uns als Hochtechnologieland auf Dauer leisten, Jungen nicht speziell zu fördern und dadurch jede Menge schlecht qualifizierte, zukünftige Sozialhilfeemfänger zu züchten?

Sorgerecht/Unterhaltsrecht: Im Falle von Scheidungen werden Männer systematisch benachteiligt, sowohl finanziell als auch was das Sorgerecht von gemeinsamen Kindern angeht. Scherzhaft hat Gaby Hauptmann in einem Stern-Interview dazu gesagt: "Nach drei Scheidungen muss es sich eine Frau einfach leisten können, einen Porsche zu fahren. Sonst hat sie was falsch gemacht.". Siehe hierzu: http://www.nrz.de/nrz/nrz.extra17.startseite_104007.php

*Anlässlich der High-Level-Conference "Women's Economic Empowerment as Smart Economics: A Dialogue on Policy Options"

 

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