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Förderung von Biogasanlagen dringend ändern
Umwelt und Tierschutz
von
1.8.2007
Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,
ich bitte Sie inständig die derzeitigen Förderbedingungen für Biogasanlagen zu überprüfen, um Biogasanlagen nur dort entstehen zu lassen wo die Rohstoffe - Tiergülle und Nawaros(nachwachsende Rohstoffe wie z.B.Mais) auch vorhanden sind, also direkt an der Tiermastanlage oder dem Bauernhof. Tun Sie nichts, entstehen die Anlagen in Übergrößen an verkehrstechnisch günstigen Standorten als reine Geldmaschinen irgendwelcher Geldanleger (360% Rendite werden versprochen mit einem aufgelegten "Biofond "paket für 3 Anlagen-und das alles mit unseren Steuergeldern). Sie verursachen einen Gülle-und Kottransport quer durch Deutschland.z.B. bestehen für die geplante Biogasanlage Weira in Thüringen Zulieferverträge für Hühnerkot aus Presseck/Bayern. Allein in Ostthüringen sind von einem Biofond 2008 fünf Anlagen (Weira, Ronneburg, 2*Tanna und Schleiz) geplant. Nach 20 Jahren löst sich die Gesellschaft auf und für einen Rückbau der Riesenbiogasanlagen sind keine Rücklagen vorgesehen. Zulieferverträge und Rückbauvereinbarungen werden in der zu erteilenden Bimsch Genehmigung auch nicht geprüft. In dieser Förderverordnung stinkt einiges zum Himmel und die Ergebnisse haben so nichts mit Bio zu tun. Zudem besteht die Gefahr der Enstehung einer Nawaros-Monokultur z.B.Mais)
Hier sollten Sie rechzeitig gegensteuern.
Von dieser unsinnigen Förderung proftieren die Großen profitieren auf Kosten der Umwelt und der kleine Mann bezahlt es auch noch!Für ihre Unterstützung bedankt sich
mit den besten Grüßen .Hintergrundinformationen:
Die Netzeinspeisung von Strom aus Biogasanlagen wird mit 20jähriger Einspeisegarantie hoch gefördert.Werden noch Nawaros (nachwachsende Rohstoffe wie z.B. Mais) unter Beimischung von Gülle verwendet gibt es einen Extrabonus von 6-9 Cent je kwh.
Dies lässt Großanlagen in Zukunft wie Pilze aus dem Boden sprießen. Bauende Firmen versprechen den Kapitalgebern über 300% Rendite ohne Risiko.
Für eine Anlage von z.B. 850 KW werden 45000 m3 Gülle und 11000 t Maissilage
im Jahr benötigt.
Ein unsinniger Hin -und Hertransport derGülle - sie muß nach der Vergasung auch wieder auf die Felder ausgebracht werden ) ist vorprogrammiert.
Eine Förderung macht nur Sinn, wenn durch entsprechende Förderbedingungen dezentrale Energiekonzepte unterstützt werden um Biogasanlagen nur dort entstehen zu lassen wo die Rohstoffe - Tiergülle und Nawaros(nachwachsende Rohstoffe wie z.B.Mais) auch vorhanden sind, also direkt an der Tiermastanlage oder dem Bauernhof.
Durch die jetzigen Förderbedingungen entstehen die Anlagen in Übergrößen, belasten die
Umwelt und garantieren den ausführenden Firmen mit unseren Steuergeldern maximale Gewinne
auf 20 Jahre ohne wesentliche Schaffung von Arbeitskräften. Sie erzeugen Monokulturen an Mais und einen Gülle-und Kottransport quer durch Deutschland.Bisheriges Ergebnis.
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Antwort auf "Förderung von Biogasanlagen dringend ändern"
Umwelt und Tierschutz
aus dem Bundeskanzleramt
Sehr geehrter Herr Pätzold,
vielen Dank für Ihre Zuschrift, die wir im Auftrag der Bundeskanzlerin beantworten.
Die Förderung der Biogasanlagen erfolgt seit dem Jahr 2000 durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Seit der letzten Novelle dieses Gesetzes 2004 bestehen günstige wirtschaftliche Bedingungen für Biogasanlagen, was zu einem regelrechten Biogasboom in Deutschland geführt hat. Die von Ihnen angemahnte Überprüfung der Förderbedingungen erfolgt gegenwärtig bei der Vorbereitung des Erfahrungsberichts zum EEG.
Dieser Erfahrungsbericht wird noch in diesem Jahr dem Deutschen Bundestag vorgelegt. Ein erster Entwurf des Bundesumweltministeriums wurde Anfang Juli 2007 unter http://www.erneuerbare-energien.de/inhalt/39631 veröffentlicht.
Darin enthaltene Handlungsempfehlungen zielen auf eine energieeffiziente Nutzung der Bioenergie und damit auch auf die Vermeidung unnötiger Transporte ab.Vorliegenden Studien zufolge sind die von Ihnen zitierten „versprochenen Renditen von 300%“ wenig realistisch. Vor dem Hintergrund der gestiegenen Agrarpreise und Pachten hat sich die Wirtschaftlichkeit von Biogasanlagen in den letzen beiden Jahren tendenziell sogar verschlechtert.
Weitere Links:
Informationsmaterial zur Entwicklung der Stromerzeugung aus Biogas
Aktuelle Studie zur WirtschaftlichkeitMit freundlichen Grüßen
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